Album Mastering Grundlagen

Es ist durchaus Gang und Gäbe geworden in der heutigen Zeit einzelne Singles statt Alben zu veröffentlichen. Beim Album Mastering erfordert es viel Feingefühl und mehr Aufwand als wenn die Titel tatsächlich separat angeliefert werden und als Singles veröffentlicht werden und nicht zusammen auf ein Album kommen. In diesem Artikel möchten wir euch die Album Mastering Arbeit ein wenig näher bringen. Hier geht es um die technische Sichtweise verpackt mit der musikalischen und komponistischen Vorarbeit.

Album Mastering Grundgedanken

Grundsätzlich sollte man sich schon vor der Planung des Veröffentlichungstermins ausführlich mit dem Album beschäftigen, das gilt für den Mastering-Engineer genauso wie für den Künstler. Hier sollte unbedingt eine enge Zusammenarbeit und Absprache stattfinden, um ein Album wirklich hörenswert zu machen.

 

Album Mastering – Wann ist ein Album hörenswert?

Ein gut produziertes Album zeichnet sich in erster Linie durch eine gute Durchhörbarkeit aus. Das bedeutet, dass man sich als Hörer bequem an einen Ort seiner Wahl zurückziehen kann und das Album von Anfang bis Ende hören möchte. Damit man es sich auch anhören möchte, ist es natürlich wichtig, eine gewisse Dramaturgie im Album durch die Reihenfolge der Tracks darzustellen und den Hörer auf eine kleine Reise mitzunehmen, ähnlich wie bei einem Kinofilm. Daher sollte man nicht erst beim Mastering, sondern schon bei der Musikproduktion darauf achten, die Titel so zu produzieren, dass sie die Message, also das, was man mit dem Album ausdrücken möchte, gut wiedergeben.

Man sollte sich also überlegen welche Emotionen man beim Hörer auslösen möchte und wie man diese am besten musikalisch verpackt. Dies betrifft nicht nur den allgemeinen Sound, sondern auch das Arrangement und die Auswahl der richtigen Texte und Melodien. Dies wird oft als inhaltlicher roter Faden bezeichnet. Der rote Faden kann eine in verschiedene Kapitel unterteilte Geschichte sein, die musikalisch dargestellt wird, er kann aber auch eine Abfolge von Emotionen sein, eine einzelne Emotion, die immer wieder gesteigert und dann wieder abgebaut wird, oder auch z.B. eine Biografie, die in Lebensabschnitte unterteilt wird.

Die Auswahl an möglichen Szenarien, um diesen roten Faden zu erzeugen, kann hier nicht eingeschränkt werden, sollte aber gut überlegt sein. Denn das entscheidet oft darüber, ob jemand nach dem Hören das Album wirklich gut findet und es öfter komplett durchhören möchte oder ob er sich nur bestimmte Titel herauspickt, weil diese ihm gefallen.

Der „rote Faden“ beim Album Mastering

Auf Produzentenseite könnte der rote Faden zum Beispiel die Verwendung eines Instruments sein, das sich durch das ganze Album zieht. Es könnte aber auch ein bestimmter Loop sein, der immer wieder an einer Stelle platziert wird und einen Wiedererkennungswert über alle Titel hinweg darstellt.

Beim Mastering bedeutet der rote Faden jedoch, dass ein einheitliches, gut geformtes Klangbild durch alle Titel gewährleistet sein muss. Dies sollte in der Regel zunächst die tonale Ausgewogenheit der verschiedenen Frequenzbereiche sein. D.h. kein Titel sollte z.B. zu wenig Bass, Mitten oder Höhen im Vergleich zum Rest haben. Kleine Unterschiede sind immer in Ordnung, aber die Schere darf

Sonst bekommt der Hörer schnell das Gefühl, dass es sich nicht mehr um ein Album, sondern um eine Compilation handelt.

Ein wichtiger Faktor beim Album-Mastering von Musikstücken mit Gesang oder Sprechgesang ist die einheitliche Wahrnehmung der Lautstärke der Stimme. Ein gutes Album-Mastering zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sich die Stimme über alle Titel hinweg auf einem möglichst konstanten Niveau bewegt. So hat der Hörer zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, einen Titel lauter oder leiser stellen zu müssen und kann sich voll auf den Hörgenuss konzentrieren.

Du möchtest lernen wie man ein Album richtig mastert?

Mono-Kompatibilität im Album Mastering

Um eine gute Monokompatibilität zu gewährleisten ist es sehr ratsam, am Ende des Album-Mastering-Prozesses alle Tracks durchgehend in Mono abzuhören.

Mono abzuhören und hier gegebenenfalls Anpassungen an der Mono-Kompatibilität vorzunehmen hat den Vorteil sicherzustellen, dass auch auf kleinen Mono-Lautsprechern wie einem Smartphone alle Titel zueinander passen und auch hier nicht am Lautstärkeregler des jeweiligen Abspielmediums gedreht werden muss.

Im gleichen Atemzug sollten auch die Verhältnisse im Seitensignal separat kontrolliert werden. Sicherlich wird es Titel oder Produktionen geben, die z.B. sehr viel oder sehr wenig Seitensignal enthalten. Hier gilt es immer im Einzelfall abzuwägen, inwieweit man das Seitensignal anhebt oder absenkt bzw. durch Kompression verstärkt oder durch Expansion mehr Luftigkeit in das zu bearbeitende Musikstück bringt.

Hat man nun beide Signalanteile unabhängig voneinander auf alle Titel eingestellt, empfiehlt sich, alle Titel noch einmal in der Reihenfolge der Trackliste sowie in zufälliger Reihenfolge anzuhören, um eventuelle Unstimmigkeiten im Klangbild zu erkennen und gegebenenfalls nachzujustieren.

Lautheit der einzelnen Titel im Album Mastering

Die Lautheit eines einzelnen Songs innerhalb eines Albums hängt stark davon ab, an welcher Stelle der Track in der Tracklist zu finden ist, wie viele Instrumente und musikalische Elemente er enthält und wie die allgemeine emotionale Steigerung innerhalb des Albums aussehen soll.

Eine Ballade darf z.B. gerne etwas ruhiger klingen als ein Uptempo-Song. Man sollte immer den Gesamtkontext im Auge behalten, sowohl den Titel, der vor der Ballade kommt, als auch den Titel, der nach der Ballade kommt.

Auch die emotionale Steigerung ist ähnlich wie bei einem Spielfilm. Hier wird nach einer Einleitung mit den ersten Titeln immer mehr Spannung aufgebaut bis zum Höhepunkt, der meist kurz vor Ende des Albums liegt und dann im Schlussteil zum Ende des Albums führt.

Man könnte hier also als Beispiel als ersten Song ein Intro nehmen, das nur aus einem Instrumental besteht, und dann Stück für Stück von Balladen über Uptempo-Songs bis hin zu den eigentlichen Hits des Albums die Reihenfolge der Titel so gestalten, dass hier ein deutlicher Spannungsbogen entsteht. Das wirkt sich natürlich auch auf die Lautstärke und Dynamik innerhalb des Masteringprozesses aus. Während am Anfang alles sehr, sehr dynamisch klingt, kann bei den voll aufgeladenen Songs der Dynamikanteil reduziert werden, um den Hörer maximal zu fesseln.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Mastering eines Albums deutlich mehr Feingefühl und Zeit erfordert, als jedes einzelne Stück für sich zu mastern. So ist es hier eine große Herausforderung, das Maximum aus einem Titel herauszuholen und ihn dennoch homogen zu den anderen Titeln im Album klingen zu lassen.

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Chris Jones

C.E.O - Mixing- und Masteringengineer. Betreibt seit 2006 die Peak-Studios und ist der erste Online-Dienstleister in Sachen Audiodienstleistungen. Mehr zu Chris

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